Dienstag, 7. Februar 2012

Begriffe des Fußballs: Geplänkel

Kurzer Nachtrag zu den Auseinandersetzungen zwischen der Fortuna und Eintracht Frankfurt. Die beliebte Rubrik „Begriffe des Fußballs“ bekommt neue Nahrung durch das für viele bestimmt etwas inhaltslose „Geplänkel“. Was hat der Fußball da nur wieder für einen Ausdruck verwurstet? Den Ursprung hat die Bedeutungsreise mal wieder im Militärischen, eigentlich typisch für den Fußball.

„Geplänkel ist eine Kampftaktik, die dem Zwecke dient, den Gegner durch andauernden, wenn auch ineffektiven Beschuss aus der Ruhe zu bringen, zu beschäftigen und zu schwächen.“ So steht es bei Wikipedia und die Bundesliga hält sich erstaunlich eng an diese Bedeutung. Zwei Gebrauchsfelder fallen auf, wenn Medien im weitesten Sinne von Geplänkel sprechen.

Da ist zum einen der gerade beschriebene Austausch von Nettigkeiten vor einem brisanten Spiel. Da werden Historie, Anekdote und aktuelle Aufreger benutzt, um in zahlreichen Interviews mit ortsansässigen Zeitungen den Gegner in eine Ecke zu drängen. Das kann einerseits der Hinweis auf raue oder theatralische Spielweise sein, um dem Schiedsrichter die Augen zu öffnen für das, was seine Kollegen in den Wochen zuvor angeblich stets übersehen haben. Das kann auch das Werben um einen Spieler des Gegners sein, der Flirt der Bayern mit Dante wurde vor dem Rückrundenauftakt zum Beispiel allgemein als Geplänkel bezeichnet.

Auch nach dem Anpfiff gibt es Geplänkel, zumeist im Mittelfeld. Abnutzungskampf ist hier ein schönes Synonym für das gegenseitige behaken im im Niemandsland zwischen den Strafräumen. Definieren wir also: Geplänkel im Fußball ist ein taktisches Vorgehen, dass vor dem oder während des Spiels genutzt wird. Vor dem Spiel kann es von der Hetzrede gegen die Spielgewohnheiten bis zur Liebeserklärung für den Topspieler des Gegners reichen. Während des Spiels handelt es sich um einen unansehnlichen, langwierigen Kampf Mann gegen Mann. Ziel ist es jeweils, den Gegner durcheinander zu bringen, auch in dem Wissen, dass die Mittel eigentlich untauglich sind.

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